Evaluation zum Halbjahr mit der TaskCards App
Das Ende des Semesters naht. Das ist für mich immer die Zeit, in der ich mir ein umfangreiches Feedback von meinen Schüler:innen einhole.
Vor allem für meine neuen Klassen, die ich im August neu übernommen habe, ist der Zeitpunkt optimal. Man kennt sich bereits lange genug, sodass die Schüler:innen eine umfassende Rückmeldung zum Unterricht geben können. Es folgen aber auch noch 4 bis 5 weitere Semester - also genug Zeit, um an der ein oder anderen Stelle nachzujustieren.
In der Vergangenheit habe ich das Feedback zum Semesterende mit der App Padlet gemacht und bin zuletzt aus Datenschutz-Gründen auf TaskCards umgestiegen.
Lese hier in meinem Artikel, wie mein Halbjahres-Feedback mit TaskCards abläuft und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe. Lade dir zudem meine kostenlose Feedback-Vorlage für dem Einsatz im Unterricht herunter.
⭐️ In aller Kürze - Was ist TaskCards?
TaskCards ist eine Art digitale Pinnwand, über die Inhalte gesammelt und bereitgestellt werden können. Außerdem ist es möglich, gemeinsam und sogar zeitgleich an einer Pinnwand zu arbeiten. Daraus ergeben sich viele großartige Einsatzmöglichkeiten für den Unterricht. Lehrer:innen können Aufgaben und Informationen für Schüler:innen über TaskCards bereitstellen. TaskCards eignet sich aber auch zum Planen von Projekten, für die Ergebnissicherung oder eben für kollaboratives Feedback.
💡 Wie ich TaskCards für Feedback im Unterricht nutze
Um mir zum Halbjahres-Ende Feedback von meinen Schüler:innen einzuholen, habe ich bei TaskCards eine Pinnwand mit einer konkreten Arbeitsanweisung und vorgegeben Feedback-Kategorien erstellt. Die sieht so aus:
Bei den Feedback-Kategorien habe ich mich für
Struktur und Inhalte
Unterrichtsmethoden und Materialien
Kommunikation und Klassenmanagement
Rückmeldung und Leistungsbewertung
Sonstiges
entschieden. Somit ist das Feedback bereits vorstrukturiert. Die Kategorien unterstützen zudem dabei, verschiedene Perspektiven einzunehmen und den Unterricht aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Die Kategorien können natürlich je nach Wunsch und Feedback-Schwerpunkt individuell angepasst werden.
🃏 Wie läuft die Evaluation mit TaskCards ab?
TaskCards-Pinnwand bereitstellen
Ich stelle meinen Schüler:innen im Unterricht zuerst das Feedback-Board über einen Link bzw. QR-Code bereit. Den Link können die Schüler:innen dann in Ihren Laptop eingeben bzw. den QR-Code mit ihrem Smartphone abscannen und kommen direkt zur Pinnwand. Den Link und den QR-Code kann man sich als Lehrkraft über den Teilen-Button anzeigen lassen.
2. Arbeitsauftrag und Feedback-Regeln besprechen.
Im zweiten Schritt gehe ich mit meinen Schüler:innen die Einleitung, den Arbeitsauftrag sowie die Hinweise und Feedback-Regeln durch. Auch zeige ich nochmal an einem Beispiel, wie man einen Post erstellst.
3. Die Schüler:innen geben Feedback.
Danach verfassen die Schüler:innen die Beiträge zu den einzelnen Feedback-Kategorien.
Gemäß des Arbeitsauftrags Ich lasse die Beiträge von den Schüler:innen grün, gelb bzw. rot markieren. Somit ist direkt erkennbar, bei welchen Einträgen es sich um positive Anmerkungen, kritische Anmerkungen bzw. Verbesserungsvorschläge handelt.
Durch Kommentieren der Beiträge können die Schüler:innen direkt Bezug auf die Einträge der Mitschüler:innen nehmen und diese ergänzen.
Der wichtigste Schritt ist jedoch sicher das abschließende bewerten der Posts: „Daumen hoch“ bedeutet Zustimmung, „Daumen runter“ bedeutet keine Zustimmung. So hat man als Lehrkraft direkt ein Bild davon, ob es sich bei den Posts um Einzelmeinungen handelt oder ob die ganze Klasse gewisse Punkte so sieht. Durch das Bewertungssystem lassen sich zudem doppelte Eintragungen auf der Pinnwand zuverlässig vermeiden, weil die Schüler:innen einfach bestehenden Beiträgen zustimmen können anstelle neue, gleiche Beiträge zu verfassen.
Auch wenn ich das Feedback grundsätzlich anonym gestalte, weise ich darauf hin, dass die Schüler:innen auch gerne Ihren Namen zum Post schreiben dürfen. So kann man die Schüler:innen bei der anschließenden Nachbesprechung nochmal gezielt ansprechen, sich bedanken oder Rückfragen stellen.
4. Feedback nachbesprechen
Im letzten Schritt bespreche ich das Feedback mit meinen Schüler:innen. Ich gehe auf einzelne Punkte ein, stelle Rückfragen bei Unklarheiten, erörtere bei kritischen Anmerkungen Lösungsvorschläge oder schildere zu verschiedenen Punkte meine Sicht der Dinge. Zum Ende fasse ich die Ergebnisse nochmal zusammen und gebe meinen Schüler:innen ebenfalls eine Rückmeldung.
💭 Persönliche Erfahrungen und Gedanken
Leider kam es in der Vergangenheit schon vor, dass einzelne Schüler:innen die Ernsthaftigkeit vermissen ließen. Aus meiner Erfahrung ist es deshalb wichtig, die Schüler:innen nochmal darauf hinzuweisen, die Aufgabe Ernst zu nehmen und aufzuzeigen, dass sie zukünftig ja direkt von dem Outcome des Feedbacks profitieren werden.
Außerdem war mir das Feedback bei manchen Klassen zum Teil etwas einseitig oder oberflächlich. Um zukünftig eine noch umfassendere Rückmeldung zu erhalten, möchte ich meinen Schüler:innen zukünftig Leitfragen zu den einzelnen Kategorien an die Hand geben. Das könnte dann in etwa so aussehen:
⬇️ TaskCards-Vorlage zum Download
Hast du Lust bekommen, das Feedback zum Semester-Ende auch mal in deinen Klassen einzusetzen? Dann hole dir meine kostenlose Vorlage über den Button oder den QR-Code.
Falls du noch kein TaskCards-Konto hast: Die Anmeldung ist kostenlos. Du kannst bis zu zwei Boards gleichzeitig kostenlos einsetzen. Meine Vorlage fügst du dann ganz einfach über den Kopieren-Button zu deinem Konto hinzu und kannst die Pinnwand dann noch individuell an deine Bedürfnisse anpassen.
🙌 Fazit
Im Lehreralltag erhält man in der Regel wenig Rückmeldung - wenn man sich diese nicht aktiv einfordert.
Kollegiales Feedback zum Unterricht oder ähnliche Feedback-Formate stellen zumindest in meinem Schulalltag nach wie vor die Ausnahme dar.
Das Feedback von meinen Schüler:innen kann ich deshalb gar nicht oft genug wertschätzen!
Und aus Erfahrung kann ich berichten: Unsere Schüler:innen können meist ganz gut einschätzen, was guten Unterricht ausmacht und was nicht. Der Großteil meiner Auszubildenden kommt direkt von einer allgemeinbildenden Schule und hat in der jüngeren Vergangenheit viel Unterricht erlebt, was sie somit zu Experten für Unterrichtsbeobachtung macht.
Im hektischen Schulalltag steht Feedback leider viel zu häufig hinten an.
Klassenarbeiten müssen geschrieben und Inhalte müssen vermittelt werden - vor allem wenn die Zeit knapp geht das zu Lasten von umfassenden Feedbackrunden in den Klassen.
Ich mache mich hiermit auch für eine bessere Feedback-Kultur in der Schule und im Unterricht stark!
Feedback mit TaskCards kann dabei unterstützen. Die Methode ist zielführend, pragmatisch und einfach umzusetzen. Die Schüler:innen sind in der Regel schnell mit dem Tool vertraut und kommen gut damit klar.
Abschließend bleibt zu sagen: Es lohnt sich, Zeit und Raum für Feedback im Unterricht zu schaffen.
Regelmäßige Feedback-Runden schaffen eine gesunde Feedback-Kultur und wirken sich nachhaltig positiv auf den Unterricht und die Lehrer-Schüler-Beziehung aus.